Theater AG der Helene-Lange-Schule

Frühjahr 1989 - 12.07.1994

Schülerinnen und Schüler der 7.-13. Klasse führten unter der Leitung des Musik-, Geschichts- und Rechtskundelehrers Stanislaus-Maria Zinnbauer in dieser Arbeits- gemeinschaft, die er über 30 Jahre leitete, verschiedenste Theaterstücke, Bunte Abende und Klassische Musikabende auf.





H-L-S Ball

Aufführung einiger Sketche von Loriot als Rahmenprogramm des Schulballs.
Meine Rolle war der Kellner im „Kosakenzipfel".

09.03.1990 Freizeitheim Döhren



Genusien

René de Obaldia

Auf dem Empfang der Schlossherrin Madame de Tubereuse begegnen sich der Dichter Christian Garcia, Professor Vivier, Dr. de Suff, der Theaterautor Philippe Hassingor und dessen Frau Irene, der eine große Aufmerksamkeit zu Teil wird, da sie aus dem Land Genusien stammt. Im Moment der Begrüßung zwischen Christian Garcia und Irene kommt es zu einem Stück im Stück. Eine absurde Traumsequenz beginnt, in der sich die Beiden verlieben, der Dichter von Philippe Hassingor erstochen wird und dieser von seiner Frau erschossen wird. Beim Ertönen der Essensglocke wacht man aus diesem Traum auf. Man schreitet ein zweites Mal zum Essen, ob mit gleichem Ausgang wie in der Traumsequenz, bleibt der Phantasie des Zuschauers überlassen.
Meine Rolle war die des Dieners der Madame de Tubereuse, der sich mit seiner Gelassenheit und seinem Intellekt ständig einen Überblick über die Geschehnisse im Schloss schafft.

Aufführungen:
21.05.1990 H-L-S
22.05.1990 H-L-S
23.05.1990 H-L-S
28.05.1990 H-L-S
29.05.1990 H-L-S
31.05.1990 H-L-S



Man müßte verheiratet sein

John B. Priestley

Alles könnte so schön sein in der idyllischen Kleinstadt, wie die drei „Silberpaare" es sich gewünscht haben. In fünfundzwanzigjähriger Ehe haben sich die Rollen eingeschliffen: Die Damen erdulden lächelnd die autoritären Hiebe ihrer Herren und Meister, die Klingen längst stumpf, die Wunden vernarbt, die Männer längst taub für die einzelnen spitzen Schreie der Ihrigen und die derberen Püffe der Nebenmänner. Über alles gebreitet ist der Likör- und Zigarrendunst der Wohlanständigkeit dieser Kleinstadt: Honoratioren, die gemeinsam ihre dreifache Silberhochzeit feiern wollen. Da trifft sie wie ein Blitz die Nachricht, dass der Priester damals nicht geweiht war und darum die Eheschließung ungültig ist. Allgemeine Panik, doch dann greift die Erkenntnis, dass dies auch die Chance bietet, ein neues, freieres Leben zu beginnen. Natürlich geht alles gut aus; aber ganz so, wie es war, wird es nicht mehr sein.
Meine Rolle war die des Ratsherren Albert Parker, einer der Ehemänner der drei Silberhochzeitspaare, der sich selber als „guter Mann" tituliert, „solide, zuverlässig und auch nicht knauserig...immer vernünftig und zuverlässig. Aber die ganze Zeit immer vorwärts, immer höher gestiegen in der Gesellschaft, nie mich zufrieden gegeben, womit sich die meisten Männer zufrieden geben...Kassierer, Geschäftsführer, Ratsherr in diesem Jahr, Stadtrat im nächstes Jahr, vielleicht bald Bürgermeister...Weißt du, Annie, manchmal hab ich geglaubt, dass du gar nicht so richtig verstanden hast, was für ein Glückslos zu eigentlich gezogen hast."

Aufführungen:
02.05.1991 H-L-S
03.05.1991 H-L-S
06.05.1991 H-L-S
07.05.1991 H-L-S



Bunbury
oder
Es ist wichtig, Ernst zu sein

Oscar Wilde

The Importance of Being Earnest gilt als Wildes bestes Werk und als eine der glänzesten Komödien der Weltliteratur. Sprachlicher Witz, Charakterkomik und Knalleffekte der Handlungsführung sind hier in überzeugender Weise verbunden. Das Thema der Lügnerkomödie - zugleich Wildes Lieblingsthema - ist das Missverhältnis zwischen Schein und Sein. „Der Mensch ist am wenigsten er selber, wenn er in seiner eigenen Person spricht. Man gebe ihm eine Maske, und er wird die Wahrheit sagen."
„Unser wirkliches Leben ist oft ein Leben, das wir gar nicht führen." Diese Aphorismen Wildes umreißen das Thema dieser „trivialen Komödie für ernsthafte Leute", wie der Untertitel lautet. Was aber diese Lügnerkomödie von allen ähnlichen Komödien der Weltliteratur unterscheidet, ist, dass das Lügen hier nicht bestraft, sondern belohnt wird. Die erlogene Rolle erweist sich am Schluss als berechtigt, die erdichtete Existenz wird mit dem Geburtsrecht ausgezeichnet. Das Wunschdenken siegt über die „Wirklichkeit".
Meine Rolle war die des Friedensrichters John Worthing, der sich einen Bruder ausdenkt, um einen Grund zu haben, nach London zu fahren. Nachdem sich sein Mündel Cecily für diesen ominösen Bruder zu sehr interessiert und sein bester Freund Algernon in die Rolle dieses Bruders schlüpft, beschließt er, diese erdichtete Person umzubringen. Am Ende stellt sich, nach einigen Umwegen, dann doch heraus, dass er einen leiblichen Bruder hat, eben seinen besten Freund Algernon.

Aufführungen:
10.06.1992 H-L-S
12.06.1992 H-L-S
15.06.1992 H-L-S
16.06.1992 H-L-S



Bunter Abend

Ein bunter Reigen verschiedenster Darbietungen wurde hier gezeigt. Von Kabarettnummern der Münchner Lach- und Schießgesellschaft, über Sketche von Loriot und Badesalz bis zu Einaktern von Curt Goetz wurde die künstlerische Bandbreite des
Könnens unserer Theater AG präsentiert.

21.06.1992 H-L-S



Der Spatz vom Dache
Das Märchen
Die Kommode

Drei Einakter von Curt Goetz

Im „Spatz vom Dache" spielte ich einen Delinquenten, der im Gefängnis sitzt, nachdem er von einem minderjährigen Mädchen verführt wurde und dabei von einem Staatsanwalt erwischt wurde. Im Gespräch mit dem Pastor stellt er die Frage, warum Gott dieses zugelassen hat. Das Mädchen traf er nämlich erst dann, als er während des Spatzierganges umkehrte, um einem Bettler, an dem er kurz zuvor vorbei ging, Geld zu geben. Warum hat ihn dieser positive Sinneswandel ins Gefängnis gebracht? Denn „ohne diesen Sinneswandel wäre ich nicht den Weg noch einmal zurückgegangen und wäre nicht dem hübschen, kleinwüchsigen Mädel begegnet, das dort auf der Mauer saß..." Zufall oder Schicksal?
Meine erste ernste Rolle in einem Theaterstück, die mir sehr viel Reife und Bestätigung gegeben hat, mich als Charakterdarsteller zu profilieren, da ich vorher ausschließlich das Image des Humoristen inne hatte

In der „Kommode" spielte ich Onkel Gustav, eine stumme Rolle.

Aufführungen:
23.11.1993 H-L-S
26.11.1993 H-L-S
29.11.1993 H-L-S
30.11.1993 H-L-S



Die Mausefalle

Agatha Christie

Auch die Theater AG der Helene-Lange-Schule spielte diesen Klassiker, der am 06.10.1952 in London Weltpremiere hatte, das am längsten ununterbrochen laufende Theaterstück aller Zeiten ist und bis heute auf mehr als 20000 Vorstellungen zurückschauen kann.
Ich durfte in dieser Produktion als Souffleur meine Erfahrungen im Theatergenre ausbauen.

Aufführungen:
07.07.1994 H-L-S
08.07.1994 H-L-S
11.07.1994 H-L-S
12.07.1994 H-L-S



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